Anst vor Ansteckung

Ihr Lieben. Ich finde euren Kanal sehr persönlich und offen. Deshalb möchte ich, 64 Jahre alt, euch meine Situation schildern:


Ich bin Psychologe und habe in meinem Studium in den 80ern gelernt, viel zu hinterfragen und dass Wissenschaft nicht objektiv, sondern Interesse geleitet ist. So kam mir das Corona- Szenario von Anfang an wie ein medizinisches Riesen-Experiment vor, bei dem ich nicht gefragt wurde, ob ich die Einwilligung zur Teilnahme gebe. Und ich konnte nur mit wenigen darüber sprechen, die das auch so sahen. Nun bin ich seit 10 Tagen mit negativem PCR-Testergebnis in Quarantäne mit meiner Lebensgefährtin, die positiv getestet wurde und leichte Symptome hat. Ich habe versucht, mich anzustecken, weil ich auch von einem leichten Verlauf bei mir ausgehe, es klappt aber gar nicht. Ich werde einfach nicht krank. Es ist schon seltsam, denn ich hatte von dem Moment an keine Angst vor dem Virus, als in Italien klar wurde, dass die meisten Menschen mit Vorerkrankungen und mit hohem Alter daran gestorben waren. Warum kann ich mich nicht so verhalten, wie ich es für meine Gesundheit verantworten kann? Ich habe das ganze letzte Jahr aus gesundheitlichen Gründen keine Maske getragen und mir ist nichts passiert und deshalb konnte ich bis jetzt auch keinen anderen anstecken. Ich will die

volle Verantwortung für meine Gesundheit zurück und die Freiheit, zu entscheiden, wo ich hingehe und mit wem ich mich treffen möchte. Für mich als Psychologe ist das Arbeiten schwieriger geworden. Ich berate junge Erwachsene in einer Einrichtung für behinderte Menschen. Die Probleme haben sich nicht grundsätzlich geändert, sie zu lösen und/oder damit zu leben aber schon. Am meisten hat mich schockiert, wie wenig ich mit meinen Kolleg*innen Psycholog*innen über Ängste sprechen konnte, sodass sie nicht verstärkt, sondern gemindert werden können. Das sehe ich als Hauptbestandteil meiner psychologischen Arbeit mit körperlich und psychisch beeinträchtigten Menschen.


Die Angst vor einer Ansteckung war und ist so massiv und wird nicht hinterfragt. Meine Kolleg*innen konnten nicht genug Schutzmaßnahmen haben: Masken, am besten FFP2, Lüften mit offenen Fenstern und Durchzug, Plexiglaswand in der Einzelberatung, ständig Tisch und Hände desinfizieren, so wenig Face-to-Face-Kontakt wie möglich, Team-Meetings am besten in der Turnhalle oder digital und seit Januar: alle sollen sich täglich testen. Mein Büro sollte nicht auf dem gleichen Flur sein, damit ich weiter ohne Maske arbeiten konnte. Es war aber nie genug und keiner hatte das Gefühl, jetzt kann mir nichts passieren. Mir reichte der Abstand ohne Maske, so wie ich es bei jeder Grippewelle auch schon gemacht habe. Anfangs hatte ich mir noch ständig die Hände gewaschen, aber als ich merkte, Hände geben ist nicht mehr, wozu jetzt noch nach jedem Kontakt? Dann war die Erlösung in Sicht: die Impfung. Alle wollten gepiekst werden. Aber das dauert ja noch. Ich habe gesagt, dass ich nicht an diesem Großversuch teilnehmen möchte. Diesmal kann ich entscheiden, auch wenn mit weiterem Entzug von

„Privilegien“ gedroht wird. Man lässt mich damit noch in Ruhe, aber wie lange noch? Ich komme mir vor wie ein Gast in einem fremden Land mit strengen Sitten und Gebräuchen. Ständig muss ich darauf achten, die Regeln nicht zu übertreten und dadurch anderen Angst zu machen. Das will ich doch gar nicht. Wo ist die Selbstbestimmung und Eigenverantwortung geblieben? Wo das freie, unbeschwerte Leben? Heute Nacht habe ich geträumt, ich lebe in einem Kloster. Wie schön, mir hier einmal etwas von meiner Seele schreiben zu können.

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