Blick von oben

Ich arbeite als Geschäftsführung in einem Krankenhaus.


Was soll ich sagen? Ich habe von Beginn an ein sonderbares Gefühl. Ja, das Krankenhaus war in 2020, Mitte März bis September ca. zu 60 % ausgelastet. Von der angekündigten Apokalypse: nichts. Wir hatten einige Covid-Fälle, aber nichts Auffälliges. Habe schon schlimmere Zahlen von saisonalen Grippe- oder Noroviren erlebt. Und nun weiter Panik, düstere Ankündigungen durch Politik und Medien. Es ist zum Verzweifeln. In unserem Haus gehen wir sehr gesetzt mit dieser Sache um. Es ist klar, es gibt einige, die die Situation kritisch betrachten und ich spüre, sie haben Angst es auszusprechen. Insbesondere aus dem ärztlichen Bereich.

Eine ganz, ganz traurige Situation. Aus meinem Kollegenkreis werde ich gar nicht mehr schlau. Die scheinen alle in einer Trance zu sein. Es ist verrückt und es ist schwer auszuhalten. Ich beziehe so gut ich kann Stellung. Im Moment versuche ich Vertrauen zu schaffen, sodass sich vielleicht immer mehr Menschen trauen sich zu öffnen. Wie lange ich es noch aushalte? Ich weiß es nicht. Fakt ist, von einer nationalen Notlage kann keine Rede sein, dann würde es anders aussehen.


Viele Grüße an alle und danke für die Beiträge, das tut gut.

Ängste selbst bleiben nur ein Problem, wenn wir in Furcht verharren.

Für Mut hingegen brauchen wir sogar die Angst! Ohne sie wäre Mut überflüssig!